Bilder

Aus landerziehungsheim-walkemuehle.de
Wechseln zu: Navigation, Suche

Sie befinden sich im Bereich: Bilder | Zur Suche


Hinweise: Um "zurück" oder wieder "nach oben" zu gelangen, verwenden Sie bitte den "Zurück-Button" Ihres Browsers!
Seiten zu externen Links werden automatisch in einem neuen Fenster geöffnet.
Bilder werden durch "Anklicken" extra dargestellt und können gegebenenfalls nach dem "Anklicken" durch Verwendung der "rechten Maustaste" und der Auswahl "Grafik anzeigen" noch größer angezeigt werden.
Literaturhinweise beziehen sich auf die Angaben im Literaturverzeichnis der Rubrik "Dokumente".


Die Ruine des Lehrgebäudes

Die alte Mühle. Das Lehrgebäude wurde beim Vormarsch der amerikanischen Truppen am 1. April 1945 von den Nazis selbst in Brand gesteckt.
RuinE11.png

Das Lehrgebäude wurde beim Vormarsch der amerikanischen Truppen am 1. April 1945 von den Nazis selbst in Brand gesteckt.

Die Fotos sind im Juli 1945 von meinem Vater gemacht worden; das rechte, obere am 20. 10.1945 zum Richtfest. Zu erkennen sind auf den Juli-Bildern die ersten Aufräumarbeiten durch dienstverpflichtete Nazis aus Melsungen.

Auf dem ORKA (Open Repository Kassel) unserer Universitätsbibliothek gibt es vom oberen Bild eine Kopie. Wenn dann auf der Seite links oben die Suchworte Walkemühle Foto eingegeben werden, können noch andere der obigen Bilder angesehen werden.

Braunhemden

Menschenmaterial des Dritten Reiches: Führungsnachwuchs für die braune Bewegung.

Die Fotos wurden dankenswerter Weise von Thomas Schattner zur Verfügung gestellt: Archiv Schattner; Negative im Regionalmuseum Fritzlar.

Von Thomas Schattner erschienen in der Ausgabe Schwalm-Eder der Hessisch-Niedersächsische Allgemeinen am 30. 6. 2008 zwei Artikel:

Kaderschmiede in der Mühle - Ab 1. Juli 1933 schulten die Nazis ihre Funktionäre in der Walkemühle bei Melsungen[1]
Jeden Morgen gab es Prügel - Im Keller der Mühle wurden Häftlinge gequält.

Die Mühlenkinder

Die Mühlenkinder
Kinder 5.png

Die Fotos[2] dieser Gruppe von Kindern, deren Eltern von den Nazis ermordet oder verfolgt wurden, hat meine Mutter, Else Schaper, im Frühjahr 1946 gemacht; sie hat diese Kinder Die Mühlenkinder genannt.

Leider sind die Namen der Personen nicht bekannt. In Briefen meiner Eltern kommen nur einige Vornamen vor, die ich nicht zuordnen kann. Wie an den Bildern zu sehen ist, war unser lieber schwarzer Setter nicht nur Wachhund, sondern auch Liebling der Kinder. Er hörte auf den Namen Tyras.

Auf dem ORKA (Open Repository Kassel) unserer Universitätsbibliothek gibt es vom oberen Bild eine Kopie. Wenn dann auf dieser Seite links oben die Suchworte Walkemühle Foto eingegeben werden, können noch andere der obigen Bilder angesehen werden.

Die Schweizer Hilfe

Diese Seite reproduziert Fotos und Texte, die dankenswerter Weise vom Schweizerischen Sozialarchiv zur Verfügung gestellt wurden.

Ein Lastwagen mit Lebensmitteln, insbesondere einem Schweizer Käse, wird im Frühjahr 1946 in der Walkemühle entladen.

Kinder transportieren Pakete aus dem Wagen.

Die Fotos wurden im Frühjahr 1946 gemacht.

Ab Oktober 1945 leitete Jetti Ochsenbein vom SAH in der Walkemühle die Betreuung von Kindern, deren Eltern von der Nazis ermordet bzw. verfolgt worden waren.

Drei junge Frauen (2. v. r.: Jetti Ochsenbein) stehen in der Walkemühle vor einem Auto eines Mannes aus Bern.

Drei junge Frauen (2. v. r.: Jetti Ochsenbein) stehen in der Walkemühle vor einem Auto eines Mannes aus Bern.

Eine persönliche Bemerkung sei erlaubt:

Die auf den zwei oberen Bildern gezeigte Entladung eines Schweizer Käses war mir aus Erzählungen meiner Eltern sehr gut bekannt. In meiner Vorstellung war der Käse nur etwas größer: Durchmesser etwa 110 cm und nicht wie hier zu sehen: ca. 80 cm.

Zu Beginn des Jahres 2015 suchte ich zum Thema Walkemühle nach Bildern im Internet. Ich gab auch als Suchworte Mascha Oettli ein; sie war ja in der Walkemühle gewesen und ich kannte sie noch so, wie sie etwa auf diesem Bild zu sehen ist.

Überrascht über die Anzahl der Bilder von Mascha, gab ich einfach mal in der Suchmaske auf der Seite dieses Bildes Walkemühle ein. Ich wusste nicht wie mir geschah: Was ich aus Erzählungen kannte, war auf diesen Fotos zu sehen. Zwar kenne ich die Namen der auf den oberen Bildern zu sehenden Erwachsenen nicht. Doch da gibt es noch das Baby mit der Zipfelmütze. Die Rückfrage bei meinem Bruder, der zur Zeit der Aufnahmen sieben Jahre war, ergab: Zur Zeit der Aufnahmen gab es nur ein so kleines Kind in der Walkemühle: Ergo, wie zu sehen ist: Ich bin dabei gewesen! Ca. 15 Monate alt, aber selbstverständlich ohne direkte Erinnerung an den Vorgang. Auf einigen Bildern meiner Mutter bin ich auch mit dieser Zipfelmütze zu sehen.

Bei den Recherchen zu diesen Seiten habe ich noch zweimal derart berührende Erlebnisse gehabt. Nachdenklich wurde ich öfter: Was ist Erinnerung? Wie genau ist unser Gedächtnis? Wie wird es durch Bilder beeinflusst?

Ralf Schaper, 8. März 2016

Zur Arbeit des Schweizerischen Arbeiterhilfswerks

... schreibt es selber:

Während der letzten Jahre des Zweiten Weltkriegs nahm das Schweizerische Arbeiterhilfswerk SAH eine ausgedehnte Versorgungs- und Unterstützungstätigkeit in den umliegenden Ländern auf. Was 1944 mit wenigen nach Frankreich verschickten Lebensmittelpaketen begann, wuchs sich rasch zu einer Grossaktion aus: Die Aktion unter der Bezeichnung Colis Suisse lieferte Ende der 1940er Jahre monatlich bis zu 60.000 Pakete nach Italien, Deutschland, Österreich und Frankreich. Dank der Solidarität der Arbeiterbewegung konnte die Bevölkerung der kriegsversehrten Nachbarländer auch mit Möbeln und Kleidern versorgt werden. In der Schweiz führte das SAH mehrere Ferienheime, dank derer auch finanziell schlechter gestellte Familien Ferien machen konnten. - Das Bildarchiv des SAH umfasst mehr als 1.900 Fotos. Der Fokus liegt auf den 1940er und 1950er Jahren. Besonders gut dokumentiert sind die Hilfsaktionen der letzten Kriegs- und unmittelbaren Nachkriegsjahre in den Nachbarländern. Hermann Freytag und Ernst Koehli, zwei Zürcher Fotografen aus dem Umfeld der Arbeiterbewegung, haben die Tätigkeiten des SAH über Jahre hinweg verfolgt und in nüchterner Weise festgehalten. Die Tätigkeiten späterer Jahre sind nur noch spärlich fotografisch dokumentiert.

Eine alte Landkarte von 1615


Csm wilhelm-dillich.landtafeln 8dc1d8c6bf.png

Titelbild.[3]

Dilich, Wilhelm
Ingrid Baumgärtner, Martina Stercken und Axel Halle [Hrsg.]

Landtafeln hessischer Ämter zwischen Rhein und Weser 1607-1625.
Kassel: Kassel University Press, 2011. ISBN 978-3-89958-450-9.

Zum Projekt der Herausgabe dieser Landtafeln existiert eine Überblicksseite mit Links zu den einzelnen Tafeln in hoher Auflösung.

Nach Aufruf der ersten Tafel können z.B. leicht weitere Tafeln angesehen werden.

Die hier betrachtete Tafel scheint nach Durchsicht des Buches eine der am meist benutzten zu sein; zumindest hat das Exemplar, das zur Digitalisierung genutzt wurde, wohl die meisten Gebrauchsspuren.

ContentServer 20160227 165359.png

Wie auf diesem kleinen Ausschnitt in der Mitte zu sehen ist, führte wohl schon 1615 ein Weg (punktierte Linie) von Melsungen nach Adelshausen und überquerte die Pfieffe ungefähr an der Stelle, wo später auch die Walkemühle lag und die Landstraße den Bach überquerte.

Der Waldrand beim Krachenberg (links oben) hat vor 400 Jahren fast die gleiche Lage wie heute, wie durch Vergleich mit der GoogleMap zu erkennen ist, insbesondere bei Betrachtung eines dort entsprechend auszuwählenden, kleinen Ausschnittes.

Postkarten

Angenehme Sommerfrische und Ausflugsort, 20 Min. v. Bahnhof Melsungen. (1907)

Angenehme Sommerfrische und Ausflugsort, 20 Min. v. Bahnhof Melsungen. (1907) - Auf welchem Wege man 1907 in 20. min. vom Bahnhof Melsungen kommend die Walkemühle erreichen konnte, ist nicht genannt: Mit Kutsche oder zu Pferd war das möglich, nicht jedoch zu Fuß.

Auf welchem Wege man 1907 in 20. min. vom Bahnhof Melsungen kommend die Walkemühle erreichen konnte, ist nicht genannt: Mit Kutsche oder zu Pferd war das möglich, nicht jedoch zu Fuß.

Vor 1933 lebten die Mitglieder des Internationalen Sozialistischen Kampfbundes in der Walkemühle in bewusster Abgeschiedenheit. Es sind daher aus dieser Zeit keine Postkarten bekannt, wohl aber schöne Fotos.

Aus dem Buch von Rudolf Giesselmann über die Walkemühle[4] seien hier einige Links auf Bilder von vor 1933 angegeben:

Die regelmäßigen Kurse in der Gauführerschule resp. Gauschulungsburg von 1933 bis 1939 ebenso wie die Lehrgänge der Falken von 1947 bis 1949 eröffneten einen Markt für Postkarten: Der Gruß an die Daheimgebliebenen war mittels dieser Karten leicht möglich.

Gauführer-Schule 1. Walkemühle b. Melsungen vom Hofphotograph Eberth in Kassel

Gauführer-Schule 1. Walkemühle b. Melsungen

Diese Postkarte vom Hofphotograph Eberth in Kassel zeigt selten dargestellte Details:

Unten links den sog. Oberwassergraben, durch den Wasser von einem Wehr an der Pfieffe unterhalb von Adelshausen zur Turbine im Akademiegebäude geführt wurde. Die Walkemühle hatte damit eine eigene Stromversorgung. Eine Problematik des Oberwassergrabens bestand darin, dass manchmal Kinder rein fielen! Glücklicherweise wurden sie immer wieder lebend rausgezogen.

Gauschulungsburg von 1933 bis 1939 ebenso wie die Lehrgänge der Falken von 1947 bis 1949

Ergänzend dazu dieses Bild: Überlauf des Oberwassergrabens nahe des Akademiegebäudes.
Unten rechts auf der Postkarte ist die Brücke der alten Landstraße über die Pfieffe zu sehen.
Von dort wurde z.B. dieses Foto gemacht; im Hintergrund des Ausschnittes links ist schwach das Akademiegebäude erkennbar.

Brücke der alten Landstraße über die Pfieffe

Ergänzend dazu dieses Bild: Wehr an der alten Mühle und Brücke der alten Landstraße.

Die folgende Postkarte zeigt in der Mitte den nach 1933 errichteten großen Saal zwischen dem Fachwerkbau der alten Mühle und dem Lehrgebäude rechts. Der hier direkt an den Fachwerkteil anschließende kleine Eingangsvorbau ist auf dem weiteren Ruinenbild in der Mitte wiederzuerkennen.

Akademiegebäude
Akademiegebäude


Zum Foto der folgenden Postkarte gibt es zwei Quellen: Im Archiv der sozialen Demokratie[5] ist als Aufnahmedatum 1925 angegeben.[6] Auf der Rückseite der Postkarte steht als Herkunftsnachweis: Foto Jäger, Wabern, Bez. Kassel.

Gauschulungsburg Kurhessen der NSDAP. bei Melsungen. 1939

Gauschulungsburg Kurhessen der NSDAP. bei Melsungen[7]

Es folgen nun die Originalabzüge zweier Fotos; daraus wurden jeweils mit viel Retusche Postkarten erstellt; ca. 1948. Man bewundere die Kunst des Fotografen.

Originalabzug:

Akademiegebäude


Postkarte:

Akademiegebäude


Originalabzug:

Akademiegebäude


Postkarte:

Akademiegebäude


Stand: 17.01.2018 .
Fotos/Postkarten in Privatbesitz.



Einzelnachweise

  1. Ausführlich dazu.
  2. Nachlass Schaper, teilweise auch bei der UB Kassel; z.B. dies.
  3. Titelbild 10 MB
  4. Rudolf Giesselmann:Geschichten von der Walkemühle bei Melsungen in Nordhessen. 1997.
  5. Nachlass Nelson im Archiv der sozialen Demokratie: 6/FOTA030337
  6. Vergleiche mit diesem Bild
  7. Karte in Privatbesitz; abgestempelt: 1.2.1939.